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Hornhaut- und Bindehauterkran­kungen

Die Horn-und Bindehaut bilden zusammen die oberflächliche äussere Schutzhülle Ihrer Augen. Diese Hülle ist vielen äusseren Einflüssen ausgesetzt, was sie als Eintrittsort für körperfremde Stoffe wie Viren, Bakterien, Festkörper und Allergene prädestiniert. All diese Reizungen können zu Entzündungen führen. Auch andere Erkrankungen der Horn- und Bindehaut führen zu Beschwerden, etwa eine Trübung, Form- oder Gewebeveränderung.

Was ist die Hornhaut?

Der vordere klare Teil Ihres Augapfels wird als Hornhaut bezeichnet. Sie befindet sich in der Augenmitte rund um die Iris. Durch die Hornhaut verläuft die optische Sehachse Ihres Auges. Sie geht im Randbereich in der Tiefe in die Lederhaut und oberflächlich in die Bindehaut über. Diese drei Schichten schützen das Augeninnere vor Infektionen, Entzündungen und Verletzungen.

Welche Symptome spüre ich bei einer Hornhauterkrankung?

Weitaus am häufigsten sind trockene Augen (Sicca Symptomatik). Wird Ihre Hornhaut nicht dauernd befeuchtet und geschmiert, treten Schmerzen oder Sehverschlechterungen auf. Diese können im Tagesverlauf durchaus stark schwanken. Die Beschwerden variieren von stechenden Schmerzen (Fremdkörpergefühl) bis zu Juckreiz, Brennen und Kratzen. Wenn Ihre Hornhaut verletzt ist, können Sie das Auge kaum öffnen – es tränt und ist sehr lichtempfindlich. Beim Auftreten derartiger Symptome empfehlen wir Ihnen dringend eine Kontrolluntersuchung bei uns.

Welche Formen einer Hornhauterkrankung sind bekannt?

Eine Hornhauterkrankung kann verschiedenste Gründe haben. Hier finden Sie die häufigsten Beschwerden und ihre Ursachen im Überblick:

Bakterielle Hornhautentzündungen verlaufen sehr schnell und sind gefährlich. Die Krankheit äussert sich durch gerötete Augen, Schmerzen und eine Sehverschlechterung. Häufig kommt dies beim Tragen von Kontaktlinsen vor.

Virale Hornhautentzündungen werden meist vom Herpes-simplex-Virus (HSV) Typ I, vom Varizella-Zoster-Virus oder durch Adenoviren verursacht.

Nicht-infektiöse Hornhautentzündungen treten oft bei ausgeprägt trockenen Augen und einer veränderten Hornhautoberfläche auf.

Flügelfell wird eine Erkrankung genannt, bei der ein Teil der Augenschleimhaut von der Nase her auf die Hornhaut wächst. Das Wachstum schreitet langsam voran und die Erkrankung ist nicht gefährlich. Durch eine einfache Operation kann das Häutchen entfernt oder verkleinert werden. Ursachen sind meist trockene Augen und Sonnenexposition.

Degenerative Veränderungen der Hornhaut gelten nicht immer als Krankheit. Im Alter lagern sich bei einigen Menschen Fettstoffe am Randbereich der Hornhaut ab. Dies erfordert jedoch keine Behandlung. Lang anhaltende Entzündungen des Augeninneren oder der Hornhaut können jedoch ebenfalls zu degenerativen Veränderungen wie zum Beispiel Kalkeinlagerungen führen.

Erbliche Veränderungen und Störungen der Hornhaut treten meist beidseitig auf und sind schnell und sicher diagnostizierbar.

Keratokonus, eine Verdünnung und Vorwölbung der zentralen Hornhaut, ist ebenfalls teilweise genetisch bedingt. Ihre Hornhaut wölbt sich dabei kegelartig nach aussen, was zu einem zunehmend verzerrten Sehen und zu Kurzsichtigkeit führt. Die Veränderung kann mit harten Kontaktlinsen oder manchmal auch mit Brillengläsern korrigiert werden.

Schwere Hornhautverletzungen sind sehr schmerzhaft, weil viele kleine Nervenenden bis in das Hornhautepithel reichen. Als Therapie reicht meist eine regenerierende, antibiotische Augensalbe. Schwere Hornhautverletzungen werden in den meisten Fällen durch spitze Gegenstände verursacht.

Medikamenteneinnahme kann die Hornhaut Ihrer Augen ebenfalls in Mitleidenschaft ziehen. Insbesondere Konservierungsstoffe, die in Medikamenten enthalten sind, können die Oberfläche der Hornhaut verändern. Zu diesen Medikamenten gehören übrigens nicht nur solche, die zur Augentherapie eingesetzt werden: Auch Präparate, die zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen verschrieben werden, können zu Einlagerungen in der Hornhaut Ihrer Augen führen.

Augenoperationen, wie zum Beispiel ein Eingriff zur Behandlung des grauen Stars, belasten Ihr Augengewebe und die Hornhaut ebenfalls.

Wie kann eine Hornhauterkrankung behandelt werden?

Je nach Art und Schwere Ihrer Hornhautentzündung stehen uns verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung. Bei nicht infektiöser Hornhautentzündung verschreiben wir Ihnen sogenannte «künstliche Tränen».

Ist die Entzündung bakterieller Art, erfolgt eine auf die Keimart und Entzündungsintensität angepasste, antibakterielle Therapie. Wurde die Hornhautentzündung durch Viren verursacht, behandeln wir Sie mit Virostatika in Form von Augentropfen, Salben, Tabletten oder, in seltenen Fällen, Infusionen.

Ein Keratokonus lässt sich, wie bereits erwähnt, mit einer Brille oder mit Kontaktlinsen ausgleichen. Ist dies nicht mehr möglich, kommt eine Hornhautverpflanzung oder ein sogenanntes Crosslinking in Frage. Bei dieser Therapie versuchen wir die Vernetzung und Stabilität der Kollagenfasern in Ihrer Hornhaut zu verbessern, indem wir diese mit UV-Licht bestrahlen und gleichzeitig eine medizinische Substanz einwirken lassen.

Manchmal wird die Hornhaut auch altersbedingt schwach, oder sie wurde durch mehrere vorangegangene Operationen belastet. In derartigen Fällen kann Wasser nicht mehr genügend aus der Hornhaut gepumpt werden und sie wird trüb. Heute können wir die innerste Schicht der Hornhaut transplantieren, damit die «neuen» Zellen die Hornhaut wieder klar erscheinen lassen.

Was ist die Bindehaut?

Die Bindehaut ist eine Art Schleimhaut auf der Innenseite Ihrer Augenlider. Sie reicht vom Lidrand bis zur Hornhaut und verbindet Ihre Augenlider mit dem Augapfel. Das Gewebe ist durchsichtig, feucht und glatt. Während die Bindehaut im Bereich des Augenlids fest verwachsen ist, liegt sie am Augapfel lockerer auf. Im Bereich der Hornhaut ist keine Bindehaut vorhanden, da die Hornhaut sonst leicht eingetrübt wäre. Die Bindehaut schützt Ihre Augen, indem sie Fremdkörper und Mikroorganismen fernhält und mithilft, den Tränenfilm aufrechtzuerhalten.

Welche Erkrankungen treten an der Bindehaut auf?

Die meisten Krankheiten, welche die Bindehaut betreffen, sind gut behandelbar. Zu den oft auftretenden Krankheitsbildern gehören:

Konjunktivitis oder Bindehautentzündung ist die häufigste Erkrankung der Bindehaut. Dafür kommen verschiedene Ursachen in Frage. Dazu gehören Infektionen durch Bakterien (einschließlich Chlamydien), Viren oder Pilze, allergische Reaktionen, Chemikalien oder Fremdkörper im Auge sowie eine übermässige Sonnenexposition.

Zysten im Auge entstehen häufig unter oder auf der Bindehaut. Sie sehen aus wie kleine, mit einer klaren oder trüben Flüssigkeit gefüllte Bläschen. Wenn sie nicht angeboren sind, entstehen sie durch Infektionen, Verletzungen, Entzündungen oder, wenn auch selten, durch die Einnahme von Medikamenten.

Augenherpes ist eine Infektion des Auges mit dem Herpesvirus. Befallen werden vor allem die Hornhaut und die Bindehaut. Beim Erreger handelt es sich um den Herpes-simplex-Virus Typ 1 . Es ist übrigens der gleiche Virenstamm, der auch für einen Befall rund um den Mund verantwortlich ist.

Wie lässt sich eine Erkrankung der Bindehaut behandeln?

Meist heilt eine Bindehautentzündung schnell wieder aus. Manche Formen können jedoch über Monate oder sogar jahrelang bestehen. Eine lang anhaltende Bindehautentzündung wird oft durch chronische Allergien, Infektionen und Reizungen des Auges hervorgerufen. Unabhängig von der Ursache leiden Patientinnen und Patienten mit Bindehautentzündung meist unter ähnlichen Symptomen. Dazu zählen gerötete Augen und die Absonderung von Sekret. Gewisse Ausprägungen einer Bindehautentzündung führen auch zu Juckreiz.

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